Das erste Lebensjahr eines Kindes ist voller erster Erfahrungen, insbesondere auch für die Eltern. Etwa sechs Monate nach der Geburt schreit das Kind wie am Spieß, kann nicht mehr schlafen oder wirkt ständig unruhig. Die ersten Milchzähne brechen durch und ein Zahnarztbesuch steht an. Viele Eltern sind nun erst einmal unsicher – genau wie ihre Kinder. Wir erklären, was beim ersten Zahnarztbesuch besonders wichtig ist und wie sich alle Beteiligten entspannt darauf vorbereiten können.
Milchzähne haben eine dünnere schützende Schmelzschicht als die Bleibenden. Deshalb ist das gründliche Putzen auch schon bei ganz kleinen Kindern wichtig, schon ab dem ersten Zahn. Zwei- bis dreimal täglich soll geschrubbt werden – erst mit Hilfe der Eltern, später in der Eigenverantwortung des Kindes. Ob gestillt wird oder nicht: Zucker setzt sich auf den Zähnen ab und greift den Zahnschmelz an. Daher gilt: Wer schon früh eine Routine schafft, beugt dem schmerzhaften Füllen von Löchern vor. Dann ist der Zahnarztbesuch auch wirklich nichts Schlimmes!
Regelmäßige Prophylaxe hilft. Werden potenzielle Probleme zeitig erkannt, können Kind und Eltern zur besseren Pflege angeregt werden. Im besten Fall versichert der Zahnarzt, dass alles gut aussieht. Hat ein Kind Karies, wird auch mal gebohrt. Das muss aber nicht unbedingt schmerzhaft sein. Ist der Zahnarzt zufrieden, bestreicht er die Zähne noch mit Fluorid und schützt die Zähne auf diese Weise bis zum nächsten Besuch. Dann darf in der Regel etwa eine Stunde lang nicht gegessen werden und zu Hause wird bis zum Folgetermin weiter fleißig geputzt.
Erste Versuche
Kinder entdecken die Welt spielerisch. Falls ihnen etwas Angst bereitet, hilft es manchmal, sich in geschütztem Rahmen und im gewohnten Umfeld mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wenn der anstehende Zahnarztbesuch ein Kind unruhig macht, liegt das häufig an der ungewohnten Atmosphäre oder an der Angst vor Schmerzen.
Ein geschultes Zahnarztteam kann den entscheidenden Unterschied machen. Es kann dem Kind Sicherheit geben, indem es ihm auf Augenhöhe begegnet, es persönlich adressiert, anstatt nur mit den Erwachsenen zu sprechen, und ihm erklärt, was zu tun ist. Dann fühlt sich das Kind verstanden und ernst genommen.
Die Eltern spielen dabei natürlich auch eine Rolle. Auch sie müssen dem Kind Raum geben, selbst mit dem Arzt zu sprechen. Darüber hinaus haben sie auch in der Vorbereitung Einfluss auf das Kind. Stellen Sie den Zahnarzttermin nicht als unangenehm und schmerzhaft dar, sondern weisen Sie beispielsweise auf die tollen Bücher und Spielzeuge im Wartezimmer hin. Bemühen Sie sich, dass das Kind vor dem Termin ausgeschlafen und gut gelaunt ist. Vielleicht nehmen Sie auch das liebste Kuscheltier mit zum Besuch. Falsche Versprechen wie “das Bohren tut gar nicht weh” helfen nicht.
Bei wirklich ängstlichen Kindern kann es stattdessen hilfreich sein, zu Hause den Besuch mit Taschenlampe und Handspiegel in ein Spiel zu verwandeln. So bekommt das Kind ein Gefühl der Vertrautheit und kann auch selbst einmal in die Rolle des Zahnarztes schlüpfen.
War ein Säugling beim Durchbruch des ersten Zahns beim Zahnarzt, so werden in der Regel viertel- bis halbjährliche Kontrollbesuche angesetzt. Auch beim Durchbruch der Milchbackenzähne kann ein neuer Termin notwendig sein. Etwa ab dem vierten Lebensjahr geht man davon aus, dass das Milchzahngebiss vollständig ist.
Generell gilt es, das Kind an den regelmäßigen Besuch zu gewöhnen und es zu ermutigen, selbst Verantwortung für die Zähne zu übernehmen. So bleibt die Mundhygiene intakt und das Kind kann dem Zahnarzt stolz saubere Zähne präsentieren.